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Europäischer Biber oder Eurasischer Biber (Castor fiber)

Der Eurasische Biber (Castor fiber) ist das größte Nagetier in Europa. Ausgewachsene Tiere werden bis zu 135 cm lang und wiegen meistens zwischen 23 und 30 kg. Sie bewohnen eine Vielzahl an unterschiedlichen Gewässern, darunter Flüsse, Bäche, Bewässerungsgräben, Seen und Sümpfe. Dabei bevorzugen sie Gewässer, deren Ufer mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind.

Biber sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Gehölzen und krautigen Pflanzen. Da Biber von Laubbäumen in erster Linie, Zweige, die Rinde mit der dazugehörigen Kambiumschicht und die Blätter fressen, fällen die Tiere die Bäume. Biber bevorzugen dabei Weiden und Espen, fressen aber auch andere Laubbaumarten wie zum Beispiel, Ahorn, Erlen, Birken und Eichen. Das Fällen von Bäumen ist im Herbst am stärksten ausgeprägt, kommt aber in allen Jahreszeiten vor. Biber halten weder einen Winterschlaf noch eine Winterruhe.

Mit der Fortpflanzung beginnen Biber in einem Alter von zwei bis drei Jahren. Die Paarungszeit liegt zwischen Dezember und Mai und die Jungen werden nach einer Tragzeit von 105 bis 109 Tage geboren. Die Jungtiere werden etwa zwei Monate lang gesäugt und bleiben zwei bis drei Jahre bei der Familie. Danach wandern sie ab und gründen eigene Reviere. Eurasische Biber werden bis zu 20 Jahre alt.

Noch bis vor einem guten Jahrzehnt war es für mich eigentlich unvorstellbar, dass ich einmal in der Umgebung meines Wohnortes, Biber beobachten oder gar fotografieren könnte. Denn die Verfolgung und Lebensraumzerstörung des Europäischen Bibers führte bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur fast völligen Ausrottung der Tiere in Europa. Durch Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte in vielen Europäischen Ländern wurden viele Gebiete wieder besiedelt und seit einigen Jahren breitet sich der Biber weiter aus.

Der Bestand in Nordrhein-Westfalen wird aktuell auf über 700 Tiere geschätzt.

Seit einigen Jahren ist der Biber auch in Hamm und im Kreis Unna wieder heimisch.

Anfangs entdeckte ich 'nur' die Fraßspuren der Biber, also angenagte oder gefällte Bäume, die auf seine Anwesenheit hinwiesen. Aber in den vergangenen vier Jahren konnte ich die Biber an verschiedenen Stellen, auch immer wieder beobachten. Höhepunkt waren dabei die beiden Begegnungen mit gleich drei Bibern, zwei Alttieren und einem Jungtier, die schwimmend an mir vorbeizogen. Da Biber überwiegend nacht- und dämmerungsaktiv sind, fanden die allermeisten meiner Beobachtungen in dieser Zeit statt und ich konnte dabei nur wenige vernünftige Fotos machen. Aber vor einigen Wochen hatte ich das Glück, dass gleich an zwei Tagen an unterschiedlichen Stellen, Biber mir bei schönem Licht vor die Kamera schwammen und auch an das Ufer kamen, um zu fressen und sich zu putzen.

Ein paar der dabei entstandenen Fotos möchte ich hier zeigen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Kevin Richter / Technikmar (Samstag, 27 Januar 2024 17:39)

    Es sind wirklich tolle Aufnahmen, die mich echt wieder begeistern von dir Christian Huetter, es ist echt schön mitzulesen, wie du deine Erlebnisse teilst, dass es Erlebnis mach bitte weiter so ���